100 Prozent tot von Stephan Harbort

10. August 2012 at 15:00 (Bücher, Rezensionen)

Hardcover

320 Seiten

ISBN: 978-3770014163

EUR 19,95 (D)

Verlag: Droste

Kurzbeschreibung auf Amazon:
Einblicke in die Psyche eines Serienmörders: „Ich wollte einfach nur sichergehen, dass die auch wirklich tot ist. 100 Prozent tot.“ Es ist der 21. Juni 1984, als die Berliner Kripo in den frühen Morgenstunden einen 24-jährigen Mann festnimmt. Er soll tags zuvor eine Schülerin vergewaltigt und unsäglich gequält haben. Doch was Günther Jacoby den Kriminalbeamten in den folgenden Tagen erzählt, übertrifft die schlimmsten Erwartungen: Der verheiratete Maurer gesteht ungerührt eine ganze Serie von Foltermorden an jungen Frauen. Nach zwei Jahren der Angst ist die „Phantomjagd“ zu Ende, „Deutschlands unheimlichster Frauenmörder“ ist gefasst, Berlins Bevölkerung atmet auf. Der Kriminalhauptkommissar Stephan Harbort beschreibt und analysiert den schrecklichen Fall. Er präsentiert eine spannende Chronik der Ereignisse und das Psychogramm eines Serienmörders, dessen Bekenntnisse in dieser Form erstmals zu lesen sein werden.

Eigene Rezension:
Für schrecklich wahre Inhalte in seinen Büchern ist Stephan Harbort bekannt, allerdings übertrifft „100 Prozent tot“ einfach alles.

Im Jahre 1984 wird ein 24-jähriger Mann festgenommen. Eigentlich wegen einer Vergewaltigung, was an sich schon schlimm genug wäre. Doch das was während der folgenden Vernehmungen folgt, ist einfach nur blanker Horror. Günther Jakoby gesteht eine ganze Reihe grausamster Foltermorde an jungen Frauen und beschreibt diese Detaliert.
Alles über den Mörder – von Kindesbeinen bis zum letztendlichen Urteil – hat der Autor und Kriminalhauptkommissar Stephan Harbort grandios recherchiert und in einer Chronik veröffentlicht.

Das Buch ist eigentlich ein Sachbuch, aber ganz und gar nicht langweilig. Der Inhalt ist äußerst objektiv und dennoch sehr interessant verfasst. Man möchte als Leser einfach wissen, wie es mit dem Psychopathen weitergeht, wie er sich weiterentwickelt und versucht auch ein Stück weit seine Taten zu verstehen. Doch die Geschichte geht unter die Haut. Wir halten hier schließlich nicht einen fiktiven Thriller in den Händen, der uns vielleicht so schon mit seinem Inhalt zum frösteln bringt. Nein, wir halten hier eine wahre Begebenheit in den Händen, die so unvorstellbar grausam ist, das es einem einfach nur kalt den Rücken runter läuft.

Der Leser hat hier nicht nur Einblick auf die Kindheit des Täters und den sehr nüchtern beschriebenen Verbrechen, sondern auch auf die originalen Aufnahmen von damals – einschließlich Interview.

Mich hat das Buch einfach nur schockiert und dennoch konnte ich nicht aufhören die schrecklichen Enthüllungen von damals weiterzulesen. Ich kann dem Autor an dieser Stelle nur meinen größten Respekt für dieses Werk und diese Interviews entgegenbringen. Ein spannend geschilderter Psychothriller, welcher auf Tatsachen beruht und mitten in Deutschland geschehen ist, kommt wirklich äußerst selten vor.

2 Kommentare

  1. Tanja said,

    Wow, deine Rezension reißt mich ebenfalls vom Hocker. Bisher habe ich von ´100 Prozent tot` noch nie etwas gehört oder gelesen. Das Buch landet definitiv auf meine MUSS-ICH-DRINGEND-HABEN Liste. Danke dir! 🙂

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