Sieben Minuten nach Mitternacht von Patrick Ness und Siobhan Dowd

9. September 2011 at 21:56 (Bücher, Rezensionen)

Hardcover

216 Seiten

ISBN: 978-3570153741

EUR 16,99 (D)

Verlag: cbj

Kurzbeschreibung auf Amazon:
Zwei große Erzähler – eine Geschichte, die den Tod in seine Schranken weist

Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt …

Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um Conor zu helfen. Doch auf welchen Weg Conor sich mit seinem gigantischen Freund begeben wird, ahnt er nicht. Er wird ihn hinab in die tiefsten Tiefen seiner Seele führen, er wird ihn in seinen Albtraum begleiten und dann wird er ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit. Denn nur wenn Conor sich dieser stellt, wird er das wahre Wesen des Lebens erkennen …

Eigene Rezension:
Der zwölfjährige Conor hat nicht nur keine Freunde mehr, sondern wird in der Schule auch noch gemobbt. Das liegt daran, dass er einfach ruhig und in sich gekehrt ist. Aber das ist ihm völlig egal, denn er hat noch viel größere Hürden in seinem Leben zu meistern. Seine Mutter ist nämlich schwerkrank. So sehr, dass er sich um alles kümmern muss, wenn sie wieder von einer schlimmen Behandlung schlapp und entkräftet nach Hause kommt. Conor führt den Haushalt, kocht Essen, wäscht Wäsche und erledigt alles, was sonst noch anfällt.
Doch nicht einmal nachts hat der arme Junge seine Ruhe. Denn jede Nacht, um exakt sieben Minuten nach Mitternacht steht ein Monster vor seinem Fenster. Dass ihm dieser Alptraum etwas ganz bestimmtes mitteilen möchte, ist schnell klar und der Junge wird gezwungen sich nicht nur diesem Monster zu stellen, sondern auch dem realen… Der Wahrheit.

Mit „Sieben Minuten nach Mitternacht“ halten wir auf jeden Fall ein Buch in den Händen, dass für wirklcih jedes Alter geeignet ist, egal ob jung oder alt. Vielleicht gibt es aus diesem Grund gleich zwei Ausgaben der Geschichte. eine „Erwachsenenausgabe“ und eine für Jugendliche. Der Inhalt ist exakt der Gleiche, nur die Aufmachung des Buches unterscheidet sich.

Schon gleich zu Beginn kann man erahnen, dass uns auf den folgenden Seiten etwas ganz Besonderes erwartet. Es ist unschwer zu erraten an welcher Krankheit die Mutter leidet und um was es dem Monster geht. Der Schreibstil ist wundervoll einfühlsam. Der Leser hat schnell den unglaublichen Drang Conor in die Arme schließen zu müssen, um ihm vor dem kompletten Leid der Welt zu beschützen.
Die Begegnungen mit dem Monster werden von wunderschönen Zeichnungen begleitet. Natürlich sind die Illustrationen Geschmackssache, aber meiner Meinung nach wurde die düstere Stimmung nur noch besser untermalt.

Die Geschichte von Conor berührt zutiefst. Es wird mit soviel Gefühl vom Leben, von Krankheit, vom Tod und den entsprechenden Konflikten erzählt ohne die Dinge direkt beim Namen zu nennen. Das hat mich sehr beeindruckt. An welcher Krankheit die Mutter leidet wird mit keinem Wort ausgesprochen und dennoch weiß der Leser schnell was gemeint ist.
Die Zeilen von Patrick Ness und Siobhan Dowd gehen von Anfang bis Ende sehr unter die Haut.
Positiv muss hier noch erwähnt werden, dass die Handlungen, die Stimmung und Gefühle sehr glaubhaft geschildert werden. Gerade das macht die Geschichte so wahnsinnig tragisch.

Ich kann die Geschichte an jeden mit starken Nerven weiterempfehlen. Ich war emotional sehr berührt und musste am Ende sehr weinen. Hier sollte man auf jeden Fall Taschentücher bereit halten und sich auf viel Tiefgang und Emotionen einlassen können. Vielleicht ist „Sieben Minuten nach Mitternacht“ sogar für dein einen oder anderen ein Trost?

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