Schwarzer Schnee von Lotte Kinskofer

15. Juni 2011 at 09:56 (Bücher, Rezensionen)

Taschenbuch

272 Seiten

ISBN: 978-3423782371

EUR 6,95 (D)

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag

Lara hat eigentlich ein tolles Leben. Sie wächst behütet auf, hat einen liebevollen Freund und einen netten kleinen Bruder. Sie ist glücklich mit sich und der Welt. Das ändert sich allerdings schlagartig, als ihr fünfzehnjähriger Bruder von einen auf den anderen Tag verschwindet. Die Eltern sind verzweifelt. Max – Laras Freund – ist sehr besorgt und das Mädchen selbst am Boden zerstört. Simon hatte doch bisher nie Problem, ihm kann doch nur etwas schlimmes passiert sein!! Auch die Polizei tappt im Dunkeln. Als das Mädchen dann seltsame Dinge in Simons Zimmer findet, beginnt sie auf eigene Faust nachzuforschen und das scheint ihr den Boden unter den Füßen wezureißen…

„Schwarzer Schnee“ ist aus der Sicht von Lara in der Gegenwart geschrieben . Die Autorin Lotte Kinskofer hat einen wundervollen Schreibstil mit einfachen und kurzen Sätzen. Das Buch liest sich in einem Rutsch weg und wird zu keinen Zeitpunkt langweilig.
Außerdem hat die Autorin das Talent die Emotionen und Handlungen der Protagonisten richtig authentisch rüberzubringen. der Leser merkt deutlich die Verzweiflung der Eltern und fühlt auch mit Lara sofort mit.

Positiv fällt auf, dass die Geschichte ohne große Einleitungen und Erklärungen sofort losgeht. Es fängt direkt beim Verschwinden von Simon an. Der Leser weiß am Anfang noch gar nichts über die Familie, erfährt aber schnell alles, was man wissen muss. Dabei werden aber keine umfassenden, abschweifenden Geschichten von früher erzählt, sondern alles so ganz nebenbei. Das ist für den Leser sehr angenehm.

Alles in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Ich war von der ersten Seite an mitten im Geschehen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe bis zum Ende mitgefiebert. Aufgrund der gerade mal 270 Seiten, hatte ich den Jugendroman innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Ich kann „schwarzer Schnee“ nicht nur jungen Lesern empfehlen und freue mich auf weitere Bücher von Lotte Kinskofer.

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Zeit der Gespenster von Jodi Picoult

15. Juni 2011 at 09:42 (Bücher, Rezensionen)

Taschenbuch

464 Seiten

ISBN: 978-3492271905

EUR 9,95 (D)

Verlag: Piper Taschenbuch

Ross lebt ganz schön gefährlich. Er ist dem Tod bereits dreimal entkommen. Er schafft es einfach nicht sich umzubringen. Warum er sterben will? Nun ja, er hat einst bei einem Autounfall seine große Liebe verloren. Auch noch Jahre nach ihrem Tod kann er sich emotional einfach nicht von ihr lösen. Aber alle guten Dinge sind drei. Nachdem er dem Tod das dritte Mal von der Schippe gesprungen ist, geht er auf Geisterjagd. Ross möchte irgendwie Kontakt mit seiner geliebten Frau aufnehmen. Dabei bittet ihn auch Spencer Pike um Hilfe, weil dieser ein bestimmtes Bauprojekt nicht realisieren kann. Auf dem indianischen Grundstück spukt es nämlich. Bei Ross‘ Nachforschungen stößt er auf große Abgründe aus der Vergangenheit…

Jodi Picoult ist bekannt für ihre dramatischen Romane. Und das findet man auch hier wieder. Man gerät mit dem sympathischen Protagonisten in ein Drama und kann die emotionalen Konflikte der verschiedenen Personen sehr gut nachempfinden. Allerdings muss man sich auf die Geschichte einlassen können, wie der Titel schon sagt, geht es um Geister. Ja, das ist unrealistisch. Aber wenn man das mal komplett außer acht lässt, hat man die Chance in eine wundervolle Geschichte einzutauchen.

Etwas störend empfand ich die sehr langen Kapitel. Ich bin eher ein Freund von kürzeren. Da ich aber so eingenommen von der Handlung war, hat sich das doch relativ schnell wieder gelegt.
Die Spannung war nicht sehr groß. Und trotzdem hatte ich den Drang schnell weiterlesen zu müssen, weil ich einfach wissen wollte, welche Wahrheiten noch ans Licht kommen und wie das Drama endet. Die Autorin hat es geschafft, dass ich mich zurücklehnen und einfach in der Geschichte träumen konnte und doch immer wieder überrascht war.

Alles in allem war ich verzaubert von der Geschichte. Mir hat auch der wundervolle, für Jodi Picoult typische, Schreibstil gefallen. Ich war richtig gefangen von der Handlung. Auch wenn das Buch nicht so sehr spanndend war, möchte ich es doch gerne weiterempfehlen. Vor allem dann, wenn ihr Zeit für Gespenster habt…

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Die Kannibalen von Candyland von Carlton Mellick III

15. Juni 2011 at 00:44 (Bücher, Rezensionen)

Hardcover

160 Seiten

ISBN: 978-3865520951

EUR 16,80 (D)

Verlag: Festa

Franklin ist schon ein komischer Geselle. Nun gut, das könnte daran liegen, dass seine Geschwister schon früh verstorben sind. Hm… verstorben ist vielleicht an dieser Stelle der falsche Ausdruck. Kaltblütig niedergemetzelt trifft es da schon eher. Wer so etwas tut, fragt ihr euch? Natürlich die Zuckermenschen, deren Heimat das Candyland ist. Und Franklin hat nur noch ein Ziel: Rache!
Das ist allerdings gar nicht so einfach. Denn Candyland befindet sich in der Unterwelt. Niemand weiß, wie man zu diesem Ort kommt. Und überhaupt: nur die wenigsten Menschen sind von der Existenz der Zuckermenschen überzeugt. Das ist auch der Grund, warum Franklin überall auf Ablehnung stößt. Er ist für alle nur der arme Freak, der nicht existierende Kreaturen jagt.
Doch Franklin hat sie mit eigenen Augen gesehen und er wird nicht eher ruhen, bis er sie aufgespürt und getötet hat – sie, die Kannibalen von Candyland…

Da das Optische bei diesem Buch sofort ins Auges springt, muss ich darauf zuerst eingehen. Auf dem Cover können wir ganz groß einen der Zuckermenschen – eine Candyfrau – bewundern und sehen im Hintergrund das Candyland selbst. Wer interessiert ist, wie die Kannibalen riechen – es ist ja ständig von dem betörenden Duft die Rede –  der sollte den Bauch der süßen Frau anrubbeln, denn sofort steigt einem der atemberaubende Erdbeerduft in die Nase.
Selbstverständlich haben die 157 Seiten alle passenderweise eine zartrosa Farbe. Schön anzusehen sind auch die einzelnen Kapitelanfänge, denn diese sind nochmal extra mit Lollies verziert. Also hier isst das Auge definitiv bereits mit.

Der Schreibstil an sich ist sehr flüssig und gut zu lesen. Das wirkt anfangs doch verwunderlich, da die Geschichte selbst durch und durch verrückt und abgedreht ist. Hier sollte man sich über nichts mehr wundern. Dabei beschreibt der Autor die ekelhaftesten Dinge in den unmöglichsten Situationen. Man braucht als Leser starke Nerven, eine große Schmerzgrenze was den Ekelfaktor betrifft und eine gute Portion schwarzen Humor. Wenn man all das mitbringt, wird man „Die Kannibalen von Candyland“ lieben. Meiner Meinung nach gibt es bei diesem Buch keinen durchwachsenen Eindruck. Entweder man liebt die Geschichte, oder man hasst sie.

Ich persönlich bin restlos begeistert. Erstens ist die Geschichte mal etwas komplett anderes und so herrlich verrückt, zweitens bin ich von der Aufmachung sehr erfreut. Auch wenn das Hardcover nur 157 Seiten fasst, ist es wirklich jeden Cent wert und ich möchte „Die Kannibalen von Candyland“ von Carlton Mellick dem Dritten wärmstens an alle verrückten Leser weiterempfehlen und freue mich sehr auf weitere Bücher des Autors.

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Glücksschimmer von Angela Gerrits

15. Juni 2011 at 00:23 (Bücher, Rezensionen)

Taschenbuch

172 Seiten

ISBN: 978-3841501066

EUR 8,95 (D)

Verlag: Oetinger Taschenbuch

„Das Meer ist unberechenbar, so wie das Leben.
Moritz. So heißt Ruths einziger Lichtblick. Denn seit ihrem Umzug von Hamburg in die bayrische Kleinstadt reiht sich in ihrem Leben eine Katastropfe an die nächste. Da kommt ihr die Klassenfahrt an die Nordsee gerade recht. Nordsee bedeutet nämlich nicht nur Heimat, hier soll auch bei Moritz endlich der Funke überspringen! Doch es kommt anders: Moritz hat nur Augen für eine andere und der kauzige Wattführer Ole Feddersen bringt Ruth völlig aus dem Gleichgewicht. Sie will nur noch eines: Weg von hier!“

Ruth ist todunglücklich. Sie wohnt nun in einem kleinen Ort in Bayern. Ihre ganzen Bekannten und Freunde hat sie in Hamburg zurückgelassen. Und was hat sie an dem neuen Ort? Nichts! Sie findet keinen Anschluss, wird von ihren Mitschülern geärgert und ist unglücklich in Moritz verliebt. Auch bei ihrer Mutter stößt sie auf null Verständnis.
Als es dann auf Klassenfahrt geht, hat sie zunächst überhaupt keine Lust auf diese Reise. Doch ihr einziger Lichtblick ist die Chance dort endlich von Moritz wahrgenommen zu werden. Aber es kommt wie es letztendlich kommen muss: Er hat nur Augen für eine Mitschülerin. Da reicht es dem unverstandenen Mädchen endgültig und sie trifft einen folgenschwere Entscheidung…

„Glücksschimmer“ ist mit seinen gerade mal 172 Seiten ein wundervoller Schmöker für zwischendurch. Das Jugendbuch lässt sich leicht und zügig in einem Rutsch durchlesen. Das liegt vor allem an dem flüssigen Schreibstil.
Spannung kommt zwar erst im späteren Verlauf der Geschichte auf, allerdings kann der Leser das Buch trotzdem nicht aus der Hand legen. Die Autorin Angela Gerrits schafft es, das man sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen kann und voll und ganz in das Geschehen eintaucht.

„Glücksschimmer“ ist meiner Meinung nach für jede Altersgruppe geeignet. Egal ob jung oder alt und egal ob man ein männlicher oder weiblicher Leser ist. Allerdings muss man hier erwähnen, das die 172 Seiten wirklich sehr kurzweilig sind. Die Kapitel lesen sich schnell und die Schrift ist relativ groß. Das tut aber dem Lesespaß überhaupt keinen Abbruch.

Mir persönlich ging die Geschichte um das junge Mädchen Ruth sehr nahe, weil ich so gut mit ihr fühlen konnte. Mich hat aber auch der wundervolle Schreibstil und der Aufbau der Story überzeugt. Ich kann den Jugendroman nur weiterempfehlen – vor allem dann, wenn man zwischendurch mal wieder etwas wundervolles lesen möchte, aber keine Lust auf einen dicken Wälzer hat.

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